Einen Nutzgarten anlegen

Der Anbau des eigenen Obst und Gemüses ist nicht nur gesund, sondern macht auch noch Spaß. Grundsätzlich braucht es kein akkurat abgetrenntes Beet, um Leckereien aus dem eigenen Garten ernten zu können. Mangold, Kohl und Salate machen sich auch im Staudenbeet gut, Radieschen und Spinat gedeihen auch im Balkonkasten und für wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten und Paprika bieten sich Gewächshäuser an. Wer allerdings die Selbstversorgung mit dem Nutzgarten anstrebt, kommt um eine gewisse Größe des Gartenbereiches kaum herum.

Das Beet vorbereiten

Für das Gemüsebeet im Garten bietet sich ein sonniger, warmer und geschützter Platz im Garten besonders an. Südseiten von Mauern oder Häusern eignen sich gut, da sich hier die Wärme im Frühjahr staut und sich so der Boden aufheizt. So ist eine frühere Aussaat im Frühjahr möglich.

Um eine Brachfläche zu einem Beet umzufunktionieren, muss zunächst der bestehende Bewuchs entfernt werden. Eine Möglichkeit ist, die gewünschte Fläche mit einer Schicht kompostierbaren Materials und diese mit Zeitungspapier zu bedecken, das man wiederum beschwert. Bereits einige Monate später ist der ursprüngliche Bewuchs abgestorben und das Pflanzen auf dem neuen Beet kann direkt beginnen.

Einfaches Umgraben mit der Bodenfräse

Wer nicht mehrere Monate warten möchte, pflügt den vorhandenen Bewuchs einfach um. Hierzu eignet sich der Einsatz einer Bodenfräse. Die besonders leistungsstarke Fräse von Cub Cadet frisst sich mit ihren selbstschärfenden gehärteten Hackmessern dabei auch durch gewachsene Böden, wobei dank der Arbeitsbreite von 46 cm auch Flächen bis zu 1.000 m² im Handumdrehen umgepflügt sind. Zurück bleibt unabhängig von der Bodenbeschaffenheit ein fein-krümeliges Beet.

Den umgegrabenen Boden kann man jetzt auch gleich aufwerten, sofern man nicht das Glück hat, humosen, krümeligen Boden vorzufinden. Um die Durchlässigkeit des Bodens zu erhöhen, mischt man in lehmige und tonige Böden etwas Sand. Sandige Böden hingegen lassen sich mit der Beigabe von Humus verbessern. Den umgegrabenen Boden lässt man anschließend etwa für vier Wochen liegen, damit er sich setzen kann. Anschließend ebnet man diesen ein und legt Wege an.

Wege anlegen und Beete einfassen

Wege sollten für einen bequemen Zugang zum Garten mindestens 30 cm breit sein. Wer bei der Einteilung der Beete flexibel bleiben möchte, befestigt die Wege nicht, sondern streut lediglich Rindenmulch oder Holzhäcksel auf die Wege. So ist der Garten auch bei Regen ohne Gummistiefel begehbar. Alternativ eignen sich Holzbohlen für die Wegeführung im Nutzbeet. Je nach Größe des Gartens ist unter Umständen ein Hauptweg sinnvoll, auf dem sich auch mal eine Schubkarre abstellen lässt. Hier ist eine Breite von etwa einem Meter geeignet.
Kleine Beeteinfassungen an den Rändern der Beete sorgen zudem für eine saubere Abgrenzung. Geeignete Materialien sind Holzbohlen, Beton-Kantensteine oder auch Stahlkanten. Auch spezielle Schneckenzäune eignen sich als Beetbegrenzung und halten gleichzeitig die lästigen Tiere fern.

Planung der Bepflanzung

Für eine reichhaltige Ernte reicht es nicht aus, den Garten wahllos zu bepflanzen. Zum einen vertragen sich nicht alle Pflanzen, zum anderen stellt jedes Gewächs eigene Ansprüche an den Nährstoffgehalt im Boden. Entsprechend wichtig sind eine aufeinander abgestimmte Fruchtfolge, Fruchtwechsel und Mischkulturen.
Für das erste Jahr nach der Anlage eines neuen Gartens hat sich dabei bewährt, ausschließlich Kartoffeln anzubauen. Die Pflanzen lockern den Boden und aufgrund des üppigen Blätterdaches hat nur wenig Unkraut eine Chance. Nach der Ernte trägt eine Gründüngung zur weiteren Bodenverbesserung bei.

Fruchtfolge planen mit Haupt- und Vor- / Nachkulturen

Zunächst lassen sich Pflanzen mit langer Wachstumszeit, sogenannte Hauptkulturen, und welche mit kurzer Wachstumszeit, die Vor- und Nachkulturen, unterscheiden. Zählen zur ersten Gruppe z. B. Kartoffeln, Möhren, Gurken und Mais, umfasst die zweite Gruppe Lauch, Feldsalat, Spinat und Radieschen.
Jede Hauptkultur lässt sich dabei zunächst mit einer Vor- und Nachkultur kombinieren. So entsteht für jedes Beet eine Fruchtfolge, wobei sich vor allem Folgen eignen, bei denen die Pflanzen unterschiedliche Kulturzeiten aufweisen, verschiedenen Familien angehören und nicht den gleichen Nährstoffbedarf aufweisen. Hier lassen sich wiederum Stark-, Mittel- und Schwachzehrer unterscheiden.

Fruchtwechsel beachten

Neben der Aufeinanderfolge von Gemüsen innerhalb einer Saison ist auch ein Fruchtwechsel wichtig, um Schädlinge und Krankheiten fernzuhalten und eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung im Boden zu erhalten. Hier gilt ebenfalls, im jährlichen Wechsel Pflanzen aus unterschiedlichen Familien mit einem andersartigen Nährstoffbedarf anzubauen.

Mischkulturen für die optimale Nährstoffausnutzung

Wuchs früher nur eine Gemüsesorte in einem Beet, setzen Gärtner heute verstärkt auf eine Mischkultur. Einige Pflanzen harmonieren dabei besonders gut und halten sich wie im Fall von Zwiebeln und Möhren gegenseitig die Schädlinge fern. Meist profitiert jedoch eine Pflanze mehr als die andere von der Mischkultur.

Pflanzen setzen und säen

Steht fest, welche Sorten in den Beeten wachsen sollen, stellt sich die Frage, ob die Aussaat mit Samen erfolgt oder Jungpflanzen die Zeit des Wachstums verkürzen. Für die vorgezogenen Pflanzen aus Gärtnereien oder vom Wochenmarkt spricht, dass sie meist kräftiger sind als die Selbstanzuchten von der Fensterbank, deren Keime meist dünn und weich sind. Auch spricht für die Jungpflanzen, dass man davon ausgehen kann, dass der richtige Zeitpunkt für das Pflanzen im Freiland gekommen ist, wenn die Setzlinge verkauft werden. Alternativ erstellt man einfach einen Kalender mit allen Terminen zum Ausbringen des Saatgutes.

Natürlich spielt auch der richtige Standort eine Rolle für das gesunde Wachstum. So mögen die meisten Tomaten keinen Regen, Erbsen und Bohnen sind an einem kleinen Zaun gut aufgehoben, der gleichzeitig den Wind abhält, für den Halbschatten eignen sich Kohl, Sellerie, Porree, Mangold und Zwiebeln.

Die Pflege des Nutzgartens

Im Vergleich zu Blumenbeeten ist die Pflege eines Nutzgartens recht zeitintensiv. Die Beete müssen für eine ertragreiche Ernte frei von Unkraut sein, Schädlinge sollen ferngehalten werden und die Pflanzen müssen stets ausreichend Nährstoffe erhalten. Daneben brauchen die Pflanzen Wasser, reife Früchte wollen geerntet und Flächen unter Umständen neu bepflanzt werden. Neulinge sind also gut beraten, wenn die Fläche für den Nutzgarten zu Beginn nicht zu groß gewählt wird – sonst geht der Spaß am Gärtnern schnell wieder verloren.