Rasenarten – Welcher Rasen passt zu mir?

Rasen ist längst nicht gleich Rasen. Verschiedene Saatmischungen bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Rasenarten, die sich hinsichtlich ihrer Eigenschaften in puncto Trittverträglichkeit, Schnittverträglichkeit, Wachstum und Schattenverträglichkeit unterscheiden.

Welche Rasenarten gibt es?

Der Differenzierung des Bundessortenamtes zufolge gibt es Zier-, Gebrauchs-, Strapazier-, Tiefschnitt- und Landschaftsrasen. Im Hausgebrauch kommen allerdings fast ausschließlich Zier- und Gebrauchsrasen zum Einsatz.
Je nach Rasenart unterscheidet sich die Zusammensetzung der Pflanzen im Saatgut. Für belastbaren Gebrauchsrasen kommen beispielsweise Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Wiesenrispe (Poa pratensis) und Rotschwingel (Festuca rubra) zum Einsatz. Bei Schattenrasen empfiehlt sich ein hoher Anteil der Lägerrispe (Poa supina), wohingegen im Halbschatten die Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) den Rotschwingel ersetzen kann. Kommt es beim Zierrasen eher auf die Optik an, dominieren hier Rotschwingel und Kammschmiele.
Kurzum: Die Zusammensetzung des Saatgutes ist eine Wissenschaft für sich. Letztlich sollte man sich im Klaren darüber sein, welche Eigenschaften der künftige Rasen mit sich bringen sollte.

Gebrauchs- und Spielrasen

Am weitesten verbreitet ist im privaten Einsatz neben dem Zierrasen wohl der Gebrauchsrasen. Wenngleich sich dieser von Spielrasen unterscheidet, so ist deren Funktion identisch: Beide bilden ein sattes Grün aus und sind äußerst strapazierfähig, der Pflegeaufwand gegenüber dem Zierrasen ist tendenziell eher gering.

Anwendungsbereich

Pflege

Eigenschaften

 
  • sonnige bis schattige Bereiche und städtische Anlagen

  • familientauglich

 
 
  • kurze Wachstumsphasen erfordern Mähen und Düngen ca. alle 2 Wochen

 
 
  • lebhaftes Grün

  • schnellwachsend

  • pflegeleicht und strapazierfähig

 

 

Sportrasen

Sportrasen ist hohen Belastungen ausgesetzt und daher äußerst robust. Die Ausbildung der Halme ist besonders breit, der Pflegeaufwand hoch. Vertikutierer und Dünger sind regelmäßig im Einsatz, um den Rasen für die stetigen Belastungen zu optimieren.

Anwendungsbereich

Pflege

Eigenschaften

 
  • extrem widerstandsfähig 

  • für Kinder und Sportstätten

 
 
  • kurze Wachstumsphasen erfordern Mähen und Düngen ca. alle 2 Wochen

 
 
  • lebhaftes Grün

  • schnellwachsend

  • pflegeleicht und strapazierfähig

 

 

Schattenrasen

Im Baumschatten oder auch an der Nordseite von Gebäuden fällt oft nur wenig Licht ein. Normaler Rasen hat hier Probleme, dicht und gesund zu wachsen, da es dafür an ausreichend Sonne fehlt und die Staunässe den Wurzeln oft zu schaffen macht. Spezieller Schattenrasen eignet sich auch für diese eher als problematisch geltenden Flächen.

Anwendungsbereich

Pflege

Eigenschaften

 
  • haltbar und regenerationsfähig für Halb- und Vollschatten

 
 
  • geringer Pflegeaufwand

  • wenig Lichtbedarf

 
 
  • helles Grün als Sport- und Spielrasen

 

 

Zierrasen

Bei einem Zierrasen reicht das gute Aussehen. Diese zarte Rasenart ist kaum oder gar nicht von Unkraut durchzogen, die Halme wirken edel – und sind gleichzeitig wenig robust. Der Zierrasen eignet sich eher zum Anschauen als zur Nutzung, benötigt dafür aber umso mehr Pflege durch regelmäßiges Mähen, Düngen und Vertikutieren.

Anwendungsbereich

Pflege

Eigenschaften

 
  • höchste repräsentative Funktion

  • geringe Belastbarkeit

  • in den ersten 2 Jahren besonders empfindlich

 
 
  • Mähen und Düngen in kurzen Abständen von 5-7 Tagen

 
 
  • frisches, edles Grün

  • gleichmäßige Qualität

  • dicht und langsam wachsend

 

 

Landschaftsrasen

Landschaftsrasen ist eher eine Wiese als ein dichter Rasen und nicht zuletzt deshalb nicht unbedingt im Garten verbreitet. Vorteile hat diese Rasenmischung allerdings hinsichtlich ihres geringen Pflegeaufwandes aufgrund des langsamen Wachstums.

Anwendungsbereich

Pflege

Eigenschaften

 
  • für große Rasenflächen

  • sehr robust

 
 
  • verträgt Hitze und Feuchtigkeit

 
 
  • langsam wachsend

 

 

Magerwiesen / Kräuterrasen

Diese Mischung gehört nicht zu den offiziellen Rasenarten, eignet sich jedoch für die Anlage an Biotopen gut. Die Rasenmischungen verfügen über einen variablen Anteil von Rasensamen, Kräutern und Wildblumen, die einen farbenfrohen Blütenteppich als Rasenersatz erzeugen. Der Pflegeaufwand für diese Rasenmischung ist äußerst gering, die Kräuter können in der Küche genutzt werden und die Wiese bietet ein Paradies für Bienen und andere Insekten.

Die Auswahl der Rasensaat

Bei der Auswahl einer geeigneten Rasensaat stehen zahlreiche Herstellerangaben zur Verfügung, die Aufschluss darüber geben, ob der Rasen geeignet ist. Zunächst gilt es allerdings, den Standort unter die Lupe zu nehmen und die eigenen Ansprüche zu klären:

  • Standort- und Klima
  • Pflegeaufwand
  • Anforderungen an den Rasen
  • Nutzung der Rasenfläche

In jedem Fall ist von einem Billigrasen abzuraten, da sich hier Unkraut wesentlich schneller ausbreitet. Die Deutsche Rasengesellschaft e. V. verweist hier auf die sogenannten „Regel-Saatgut-Mischungen Rasen (RSM Rasen)“. Danach definieren sich verschiedene Rasentypen:

  • Zierrasen    Typ 1.1
  • Gebrauchsrasen    Typ 2.2 – 2.4
  • Sportrasen    Typ 3.1 – 3.2
  • Golfrasen    Typ 4. – 4.6
  • Parkplatzrasen    Typ 5.1
  • Dachbegrünung    Typ 6.1
  • Landschaftsrasen    Typ 7.1 – 7.4
  • Biotopentwicklungsflächen    Typ 8.1

Neben dem RSM-Zeichen auf der Verpackung zeichnet sich hochwertiges Saatgut durch eine hohe Mindestkeimfähigkeit und ausführliche Angaben zur Zusammensetzung der Sorten aus. Dabei ist eine Mischung aus drei bis vier Gräserarten ideal, deren Zusammensetzung speziell auf den Verwendungszweck abgestimmt ist. Je höher die Ergiebigkeit des Saatgutes, desto größer ist die Qualität. Auch sollte sich Rasen durch ein langsames Wachstum und eine gewisse Resistenz gegen Trockenheit auszeichnen.

Die Rasenpflege

Im Prinzip unterscheidet sich die Rasenpflege bei den unterschiedlichen Rasenarten kaum. Die einen mäht man häufiger als die anderen, auch variiert der Düngeaufwand. Bei Zier- und Gebrauchsrasen ist der Einsatz eines Mulchmähers oder Rasenroboters eine gute Wahl, um dem Rasen natürliche Nährstoffe zuzuführen – sofern ein regelmäßiger Rasenschnitt erfolgt, der das Mulchen zulässt.